Großbrand im Bobstädter Industriegebiet
Der Anbau einer Fabrikhalle in Bürstadt ist in Flammen aufgegangen. Die Polizei vermutet als Ursache einen Arbeitsunfall.
BOBSTADT – Bei einem Brand im Anbau einer Bobstädter Fabrikhalle entstand am Montag ein Sachschaden in sechsstelliger Höhe, Personen wurden nicht verletzt. Kurz vor 12 Uhr hatten mehrere Bürger bei der Feuerwehr angerufen und Rauchfahnen im Umfeld des Bahnhofs gemeldet. Unverzüglich rückten erste Wehrleute mit Sirenenalarm der Fahrzeuge zum Bahnübergang durch die Bergstraße hin zum Industriegebiet aus. Die Anbauten an einer Fabrikhalle an der Straßenecke In den Weißen Aspen/Mittelfeldweg brannten bei ihrem Eintreffen bereits lichterloh, sodass der Einsatzleiter der Feuerwehr Unterstützung von umliegenden Wehrkräften anforderte.
Fahrer von mehreren Einsatz- und Rettungsfahrzeugen benutzten auch den schmalen Weg von der Umgehungsstraße her als Zufahrt zur Brandstelle und standen am Randstreifen, bereit zur Hilfeleistung. Neben der B 44 postierten sich Tanklöschzüge zur erweiterten Löschwasserversorgung.
80 Einsatzkräfte vor Ort
Nach Angaben von Feuerwehr-Pressesprecher Johannes Bunsch befanden sich rund 80 Einsatzkräfte aus den Wehren Bobstadt, Bürstadt, Riedrode, Lampertheim und Lorsch sowie Rettungsdienste mit leitendem Notarzt vor Ort. Acht Autos brannten vollständig aus. Was sonst noch in den Hallenanbauten an gelagerten Utensilien den Flammen zum Opfer fiel, ist noch unbekannt. Nach derzeitigen Erkenntnissen sei das Feuer bei Schweißarbeiten ausgebrochen. Wegen der zunächst äußerst starken Rauchentwicklung wurde die umliegend wohnhafte Bevölkerung aufgefordert, Fenster und Türen zu schließen, eine Kat-Warnung dazu erfolgte um 12.17 Uhr. Welche Schadstoffe außer den von brennendem Holz verursachten Emissionen in die Luft gelangten, konnte während der Löscharbeiten noch nicht benannt werden. Bei Bränden von Fahrzeugen schmelzen immer auch Kunststoffe sowie weitere verschiedene Materialien. Unter Atemschutz bekämpften die Einsatzkräfte erfolgreich die Flammen. Gegen 13 Uhr waren von den betroffenen Anbauten nur noch verkohlte Balkengerippe erkennbar, eine Dachkonstruktion brach total zusammen. Beißender Rauch stieg immer wieder auf, während die Vielzahl von Glutnestern mit Wasser gelöscht wurden.
Keine Verletzten zu beklagen
Damit der umfangreiche Feuerwehr-Einsatz neben den Bahngleisen ungehindert vonstatten gehen konnte, wurde der Bahnverkehr der vielfrequentierten Strecke Frankfurt/Mannheim auch wegen der starken Rauchentwicklung für rund eineinhalb Stunden stillgelegt, gegen 13.30 Uhr war die Sperrung wieder aufgehoben. Beamte der Bundespolizei und ein Notfallmanager der Deutschen Bahn befanden sich vor Ort. Glücklicherweise waren keine Verletzten zu beklagen. Ein Notarzt untersuchte eine Person an, hier habe aber kein Grund für eine medizinische Behandlung vorgelegen.
Landrat Christian Engelhardt wurde in seiner Eigenschaft als oberster Chef der Feuerwehren im Kreis Bergstraße sofort nach der Alarmierung zum Großeinsatz von Kreisbrandinspektor Steffen Lutter informiert. Zu diesem Zeitpunkt sei noch nicht absehbar gewesen, dass der Brand „so glimpflich“ unter Kontrolle gebracht werden konnte, das Feuer hätte sich auch in einem deutlich größeren Ausmaß entwickeln können. Trotz einiger Schwierigkeiten mit der Löschwasserversorgung konnten die Wehrleute ein Übergreifen der Flammen auf die angrenzende Fabrikhalle verhindern.
Text: Lampertheimer Zeitung
Bilder: Foto-Gutschalk
Einsatznummer: |
012 |
Datum |
20.01.2020 |
Uhrzeit: |
11:56 Uhr |
Einsatzstelle: |
Ín den weißen Aspen – Bürstadt |
Einsatzdauer: |
2:21 h |
Stichwort: |
F3 – Brennt Gewerbebetrieb |
Ausgerückte Fahrzeuge: |
TLF 20/45, WLF 2 + AB Tank, HTLF 20/25 |
Weitere Anwesende: |
Feuerwehren Stadt Bürstadt, Feuerwehr Lorsch, ELW 2, Führungsgruppe Kreis, BSAD, Rettungsdienst, Polizei, Notfallmanager DB AG |