Der Kulturfonds der Stadt Lampertheim kommt Vereinen zugute, die sich bei der Stadt Lampertheim um Unterstützung beworben und eine Zusage erhalten hatten. Insgesamt standen 3.000 Euro zur Verfügung. Die Kulturkommission hatte einstimmig entschieden, den sechs ausgewählten Vereinen je 500 Euro zukommen zu lassen. Vertreter dieser sechs Vereine waren am Donnerstagnachmittag zum Pressetermin mit dem Ersten Stadtrat Marius Schmidt und dem Vorsitzenden der Kulturkommission Gottlieb Ohl ins Stadthaus gekommen, mit der Gelegenheit, der Öffentlichkeit zu erklären, wofür sie das Geld verwendet haben. Der Kulturfonds speist sich aus Eintrittsgeldern des Stadtparkfestivals und aus 2.000 Euro, die vom Preisgeld des Kulturpreises aus dem Vorjahr gespendet wurden. Die Idee zum Kulturfonds sei zu Beginn der Pandemie 2020 entstanden, als die Kulturlandschaft einen epochale Einschnitt erlebt habe, wie der Erste Stadtrat rückblickend erläuterte. Mit dem Kulturfonds durch diese schwierige Zeit zu helfen war das Ziel. Nachdem Corona im Jahr 2022 nicht mehr das überragende Thema gewesen sei, sei der Aufruf zur Bewerbung im November ohne Vorgaben gewesen. Schmidt sah dieses Vorgehen bestätigt durch die eingereichten Beiträge, die nicht mehr von der Not geprägt gewesen seien. Vielmehr gehe es um neue Ideen und den Aufbruch zu neuen Ufern. Auch die anderen Vereine, die sich beworben hatten, seien nicht leer ausgegangen, ihnen wurde mit anderen Fördermitteln geholfen, teilte Schmidt mit. Ohl würdigte die Leistungen der Vereine, die vieles durch eigene Initiative auf den Weg gebracht hätten, was ihn durchaus zum Staunen gebracht habe. Wie Schmidt dankte er jedem einzelnen Verein für das Engagement. Wie die Stellungnahmen der Vereinsvertreter zeigten, haben die Vereine die 500 Euro für unterschiedliche Zwecke verwendet. Kassenwart Horst Irrgang, der „Die Meute“ aus Neuschloß vertrat, berichtete von der Wiederherstellung ihres Meutekellers, dem größten Projekt. Mit neuer Heizung soll der renovierte Vereinstreffpunkt im Frühjahr bezugsfertig sein. „Wir sind heiß, dass das gewohnte Vereinsleben wieder losgeht“, freute er sich. Lange Zeit während der Pandemie habe man sich gar nicht und durch die Sanierung des Beamtenbaus nur in einer Garage treffen können. Für den CC Rot-Weiß Lampertheim sprach der 1. Vorsitzende Holger Braun. Während der Pandemie habe der Verein zu kämpfen gehabt und sich mit Online-Sitzungen beholfen, Mitglieder und aktive Helfer seien abgewandert. Das Geld werde für den Fastnachtsumzug, die Nachwuchsarbeit und Schulungen für die neuen Mitglieder verwendet, die beispielsweise im Schreiben von Büttenreden weitergebildet werden. Der CC Rot-Weiß wolle weiterhin seinen Beitrag zur Kultur in Lampertheim leisten. Stephan Germann, 1. Vorsitzender des Vogelparks Lampertheim, kündigte für dieses Jahr weitere Konzerte im Vogelpark an, auch vier Konzerte an den offenen Sonntagen für Bands ohne Bühnenerfahrung seien als offene Bühne geplant. Bewerber könnten sich melden. Mit dem Geld sei eine kleine Soundanlage angeschafft worden, da nicht alle Bands eigene Anlagen hätten. Tierhaltung sei noch nicht möglich, aber die Kinder hätten viel Platz zum Spielen. Der MGV 1840 Lampertheim sei in der Pandemiezeit ganz schön gebeutelt gewesen, berichtete der 1. Vorsitzende Holger Schneibel, geplante Konzerte mussten abgesagt werden. Doch fast alle Sänger seien dem Verein erhalten geblieben, neue aktive Chormitglieder habe man gewinnen können. Allerdings seien weniger Zuschauer als vor der Pandemie zu den letzten Konzerten gekommen. Mit dem Geld habe der Verein sein Defizit ein wenig ausgleichen können. Schneibel kündigte das nächste MGV-Konzert am 19. März um 16 Uhr in der Martin-Luther-Kirche an. Stefanie Bär, Stabführerin beim Musikzug der Freiwilligen Feuerwehren Bürstadt und Hofheim sprach für den Feuerwehrverein Hofheim, der auch mit dem 1. Vorsitzenden Heiko Seib und Marcel Bär beim Pressetermin vertreten war. In der Pandemiezeit habe es lange Zeit keinen Übungsbetrieb gegeben, über Online-Kommunikation habe man Kontakt gehalten. „Wir waren sehr kreativ, das wurde gut aufgenommen“, erklärte sie. Das Geld wird verwendet, um für die neu hinzugekommenen jungen Musiker neue Trommeln anzuschaffen. Erster Stadtrat Schmidt brachte in Erinnerung, dass der Musikzug beim Spargelfest die Spargelkönigin ins Festzelt begleite und beim Weihnachtsmarkt in Eiseskälte spiele. Auch der Chor Ephata hatte 500 Euro erhalten, konnte jedoch wegen der Teilnahme am Gedenkgottesdienst für Alfred Delp nicht zum Pressetermin kommen.
Text & Bild: TIP Verlag Lampertheim, Hannelore Nowacki, vom 03.02.2023
