07.10.2023
Gemeinsame Übung der Jugendfeuerwehren Lampertheims
Gemeinsame Übung aller Jugendfeuerwehren mit THW, DRK & DLRG
LAMPERTHEIM – Die gemeinsame Abschlussübung der Jugend aller Lampertheimer Rettungsdienste am Samstagvormittag vor einer Woche war etwas Besonderes, zumal in dieser Größenordnung mit etwa 100 Jugendlichen und zahlreichen Fahrzeugen auf dem Gelände der BASF Lampertheim. Mit Blaulicht und Martinshorn kamen die neun Feuerwehrautos und Wagen von DLRG, DRK und THW auf das gepflasterte Gelände gefahren. Andreas Ebeling, stellvertretender Wehrführer der Freiwilligen Feuerwehr Hofheim, kann sich nicht erinnern, dass eine solche große Übung in den letzten Jahrzehnten durchgeführt wurde. Dirk Wagner, stellvertretender Stadtbrandinspektor und Hauptorganisator der gemeinsamen Übung, hatte ein umfangreiches Übungsprogramm für die Dauer von etwa einer Stunde zusammengestellt.
Wie er der Presse gegenüber betonte, stehe an erster Stelle der Spaß, gefolgt von der Förderung der Kameradschaft und der Zusammenarbeit aller Nachwuchskräfte der beteiligten Organisationen. Zugleich werde deren Leistungsfähigkeit demonstriert. Am Ende war er sehr zufrieden. Bei den vier Szenarien stellten die Jugendlichen auf ihren jeweiligen Fachgebieten ihr Können unter Beweis. Die Aufgaben waren klar verteilt: Am Ausbildungsfahrzeug der BASF-Werkfeuerwehr, das einen simulierten Gefahrguttank hatte, sollte nach einer imaginären Explosion eine Leckage bekämpft und das Fahrzeug mit Wasser von mehreren Spritztrupps gekühlt werden. Lange Schläuche wurden entrollt und später wieder sorgfältig aufgerollt. Im Lagergebäude bei einem Brand im Keller waren Menschen zu retten und das Feuer zu bekämpfen. Eine Nebelmaschine sorgte für Rauch, Feuer war durch Plüschflammen markiert. Übungsatemschutzgeräte und Werkzeuge waren nötig, die Schläuche blieben hier wasserlos. Eine Leiter aus dem Löschfahrzeug war zur Menschenrettung aus dem verrauchten Treppenhaus nötig.
Unter einem Abrollcontainer war eine Person eingeklemmt, die mit hydraulischer Kraft und Holzblöcken zum Anheben befreit werden konnte. Hier bewies die THW-Jugend Können und Ausdauer. Zusätzlich mussten unzählige Holzpaletten aus dem Container geholt werden, um die verschüttete Person zu finden – zum Glück alles Puppen, die dennoch sorgsam auf Tragen zur Verletztensammelstelle von DLRG und DRK transportiert wurden. Dort waren auch Übungsdarsteller zu versorgen, Freiwillige der Kinderfeuerwehr, deren perfekt gestaltete Wunden sehr echt wirkten. Blutdruck war zu messen, die Wunden wurden verbunden und ein Dummie musste mit Maske beatmet werden. Mehrere Eltern waren als Zuschauer am Geschehen interessiert, vor Ort waren zahlreiche Führungskräfte der Rettungsdienste. Auch Bürgermeister Gottfried Störmer hatte die Übung im Blick, am Ende sagte er: „Ich bin stolz auf unsere Jugend und froh, dass sich so viele engagieren“. Zudem findet Störmer die Alterszusammensetzung sehr gut.
Der Ablauf klappte wie geplant, nach gut einer Stunde Übung auf dem weitläufigen Gelände des Fertigwarenlagers in der Nähe des Südtors folgte der gemeinsame Abbau, danach Treffen an der Grillhütte der BASF zur Nachbesprechung und zum Grillen – Bratwurst und Brötchen mit Getränken hatte die Stadt Lampertheim spendiert. Dort waren auch Fahrzeuge der BASF-Werkfeuerwehr ausgestellt, für die Jugendlichen interessant, weil sie anders aufgebaut sind als die kommunalen Feuerwehrfahrzeuge, erklärte der Leiter der Werkfeuerwehr Ralf Klotzbach. An der Übung beteiligt waren die Jugendfeuerwehren Lampertheim, Hofheim und Hüttenfeld sowie die Jugendgruppen der Lampertheimer Ortsverbände von DRLG (Deutsche Lebensrettungsgesellschaft), DRK (Deutsches Rotes Kreuz) und THW (Technisches Hilfswerk).
© Hannelore Nowacki TIP Südhessen